Unsere Feuerwehr: Zeitungsbericht über die Feuerwehr Föritz

Die Feuerwehr Föritz ist eine von fünf Wehren in der gleichnamigen Gemeinde. 20 Kameraden und zwei Kameradinnen gehören ihr an. Die Leitung der Freiwilligen Feuerwehr Föritz obliegt dem Wehrführer Reinhardt Häfner und dessen Stellvertretern Patrick Schindhelm und Enrico Steiner. „Die Einsatzgebiete unserer Wehr sind sehr zahlreich und reichen von der klassischen Brandbekämpfung über die technische Hilfeleistung bis hin zur Teilnahme am kulturellen Geschehen in Föritz. Zu den Aktivitäten unserer Feuerwehr zählen die jährliche Bewältigung von Einsätzen sowie zahlreiche Aus- und Fortbildungen auf regionaler und landesweiter Ebene. Weitere Aktivitäten sind die Bereinigung des Viaduktes in Schwärzdorf, die Erhaltung des alten Speicherbehälters oder die Absicherung des Sonnenwendfeuers und des Lampionumzuges in Föritz. Desweiteren führen wir jedes Jahr eine Atemschutzübung mit allen Ortsteilwehren durch und unterstützen die Föritzer Fetenmäuse beim Zeltaufbau bzw. -abbau. Und auch der Kreisfeuerwehrtag gehört zu einem festen Bestandteil im Kalender der Freiwilligen Feuerwehr Föritz. Hier konnten in den letzten Jahren beachtliche Erfolge gefeiert werden. Zu erwähnen sind hierbei ein 2. Platz im Jahre 2005 in Köppelsdorf sowie der 3. Platz im Jahr 2008 auf dem Gelände der SBBS Sonneberg." Dieser 3. Platz gewinnt zusätzlich an Wert, da er mit Hilfe einer Frau erreicht wurde, einer Tatsache, die selbst die sieggewohnten Oberlinder nicht aufweisen können. So das Kurzporträt der Wehr, das Tobias Schröter, der jüngste Föritzer Feuerwehrmann für die eigene Homepage verfasst hat.

 

Die jüngste und einzig aktive Frau in der Wehr ist Konstanze Rückert. „Eigentlich wollten die Feuerwehrleute meinen Freund werben. Der konnte es aber beruflich nicht in Einklang bringen. Ich studierte damals noch. Das interessierte mich und so ging ich einfach einmal hin und blieb", erzählt die junge Frau, die auch in der Atemschutzstrecke ihren Mann steht.

 

Beim Stichwort Frauen weiß Wehrführer Reinhardt Häfner eine Geschichte zum Schmunzeln zu erzählen. Seit 1981 ist er Wehrführer und hat manches erlebt. Anfang der 80er Jahre baute er eine Frauenlöschgruppe auf. Er wollte damit an die Tradition der Frauengruppe anknüpfen, die bereits 1970 in der Stärke von 13 Kameradinnen bis nachweislich 1972 existierte. 1985 machten drei, 1987 acht Föritzerinnen mit. Aber dann gab es Störmanöver, die Ehemänner funkten dazwischen. Es gibt dähäm die größt Säuerei, sagten die Frauen und entschieden sich für den häuslichen Frieden und gegen die Feuerwehr.

Bericht Tageszeitung "Freies Wort"
Aktiv, auch wenn es nicht brennt.pdf
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Wie kompliziert alles auf dem Dorf läuft, musste der Wehrleiter am Beispiel Schwärzdorf erfahren, wo es bis 1991 eine eigene Feuerwehr gab. Nachdem Wehrleiter Günter Ehrlicher den Posten aus beruflichen Gründen an den Nagel gehängt hatte, fand sich kein Nachfolger. Daraufhin sollten die Schwärzdorfer gemeinsam mit den Föritzern Dienst tun, deren Spritzenhaus nur einen Kilometer Luftlinie entfernt liegt. Doch dorthin führte kein Weg. Heute ist nur ein Schwärzdorfer dabei. „Es war schon immer schwierig, Leute für die Feuerwehr zu finden", erzählt Kamerad Wolfgang Jähnich. Zu DDR-Zeiten beispielsweise waren die Vergünstigungen bei der Kampfgruppe weitaus größer. „In Föritz waren die Nöte einst so groß, dass jeder, der ein Haus bauen wollte, in die Feuerwehr musste", erinnert sich Reinhardt Häfner. Doch manche, die ihr Herz vor vielen Jahren an die Feuerwehr hängten, sind geblieben und haben ihre Söhne mitgebracht: Günter Fischer aus Föritz beispielsweise, Wolfgang Jähnich, Jürgen Ducksch und Rolf Mäder. Bei Jähnichs ist die Feuerwehr sogar völlige Familiensache, denn auch Frau Monika gehört der Feuerwehr an. Wie überall ist es auch für die Föritzer nicht leicht, Nachwuchs zu finden. „Hier spielt auch der neue Euro-Führerschein bis zu 3,5 Tonnen mit hinein", berichtet Wolfgang Jähnich. Als Ortsbrandmeister ist er für alle Wehren der Gemeinde verantwortlich. Er wird von allen aktiven Kameraden der Ortsteilwehren gewählt und unterstützt den Bürgermeister bei allen Fragen bezüglich des Brandschutzes und der allgemeinen Hilfe. „Die jungen Kameraden dürfen mit dem jetzt üblichen EU-Führerschein ein Löschfahrzeug mit 7,5 t gar nicht fahren. Und so kann es sein, dass man zwar die Einsatzmannschaft hat, aber keinen, der zum Brand fahren kann. Hier muss man Abhilfe schaffen, und zwar bundesweit und von ganz oben", denkt Wolfgang Jähnich nach.

 

Tobias Schröter als jüngster Feuerwehrmann fand nach der zehnten Klasse den Weg in die Feuerwehr. „Ich war schon als Kind davon begeistert, die Technik und die Kameradschaft, das schätze ich sehr", erzählt er. Der Dienst in der Feuerwehr verlangt von ihm und seinen Kameraden ganzen Einsatz, auch wenn es nicht brennt. Auf dem Gebiet der Gemeinde Föritz liegen mit Ehrhard Magnesium-Recycling, den Lübecker Kunststoffwerken und der Firma Sauer mit dem Hochregallager in Rohof, der Milchviehanlage in Rohof sowie allen Bauerngehöften große Objekte, die im Falle eines Brandes hohe Anforderungen an Löscheinsätze stellen. „Deshalb machen wir uns auch regelmäßig mit den Gegebenheiten in den Betrieben vertraut", so Reinhardt Häfner. Auch die neue Ortsumgehung von Sonneberg, die ans Nordende der Gemeinde grenzt, brachte neue Einsätze. Auf dem Dienstplan stehen außerdem Verkehrssicherheitsausbildung, Funkausbildung, erste Hilfe, Training für den Kreisfeuerehrtag, Absicherung von öffentlichen Veranstaltungen, Übungen zur Höhenrettung, die Föritzer Kirchweih und vieles andere.

 

(Quelle: Freies Wort - von Martina Hunka)

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